Ulrike Noltenius (Osnabrück) - Dichtung und Gesang

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Sinn und Unsinn

Ein Sinn lief sinnend hin und her
Wollt nichts als nur noch sinnen
Stets ging er für sich selbst einher
Er sah und merkte gar nichts mehr
Und mochte nichts beginnen

Nie hörte er der Kinder Lärm
Nie sah er Greise lachen
Er spann sich ein und spürt nichts mehr
Mit ihm war nichts zu machen

Da traf er plötzlich einen Mann
Der buntgekleidet flott
Sich Unsinn nannte
Niemand glaubts
Sie schlossen ein Komplott

Herr Sinn nahm Unsinns Kleider an
Herr Unsinn wurde sinnig
Sie tauschten Un und Sinne aus
Und wurden mächtig innig

Seitdem hat Un-Sinn einen Sinn
Und Sinn versteht zu kalbern
Denn Sinn gibt's ohne Unsinn nicht
Und dies Gedicht ist albern

 

Aus: "20 Jahre Literarische Gruppe Osnabrück" (1991)

 

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